08.06.2017 Pressemitteilung: Integriertes Gedenkort-Konzept Fontanepromenade 15 und Aufruf an Senat vorgestellt
Die Initiative „Gedenkort Fontanepromende 15“ stellte am Dienstag, 6. Juni 2017, im Nachbarschaftshaus Urbanstrasse unweit des authentischen Ortes, der ehemaligen „Zentralen Dienststelle für Juden beim Berliner Arbeitsamt“ in der Fontanepromenade 15 ihr Gedenkort-Konzept der Öffentlichkeit vor.
Das von Historikern und geschichts- und erinnerungspolitischen Initiativen erstellte integrierende Konzept umfasst einen Begegnungs- und Kommunikationsort für Ausstellungen, Lesungen, Diskussionen, ein Erzählcafé sowie Raum für thematische Forschung. Zeitzeugen-Videos, historische Dokumentation dieses Ortes der massiven Verfolgung von Jüdinnen und Juden durch Vermittlung in Zwangsarbeit und Exkursionen zu Orten der Zwangsarbeit runden das Bildungskonzept ab.
Über 60 interessierte Bürger, Abgeordnete der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Friedrichshain-Kreuzberg und Vertreter des Bezirksamts, AnwohnerInnen, Angehörige ehemaliger jüdischer ZwangsarbeiterInnen und Vertreter der Synagogengemeinde Frankelufer beteiligten sich an der anschließenden Erörterung.
Alle Beteiligten würdigten ausdrücklich das gute Konzept. Angehörige von damals in Berlin verfolgten Juden bekundeten ihr Interesse an der Arbeit an dem authentischen Ort, der von den Betroffenen „Schikanepromenade“ genannt wurde, boten Hilfe und ihre Kontakten an.
Eine längere Diskussion entfachten Fragen der Finanzierung: Im Ergebnis der beiden beim Kultursenat geführten Gespräche erhielt die Gedenkortinitiative noch keine Zusage zur Finanzierung, auch nicht für die Mietkosten in der denkmalgeschützten Immobilie ab Oktober 2017. Und das, obwohl der Eigentümer bereits im Januar 2017 der Initiative eines der beiden im Erdgeschoß entstehenden Büros nach Abschluss der Restaurierungs- und Modernisierungsarbeiten für die Nutzung zur Miete zugesichert hatte. Die Initiative wird den Senat nicht aus seiner gedenkpolitischen Verantwortung entlassen und Wege suchen, um den drohenden Verlust dieses gedenkpolitisch einmaligen Ortes abzuwenden.
Der Vertreter der Partei die Grünen/Bündnis 90 in der BVV Berlin-Kreuzberg, Julian Schwarze, sprach sich für einen Gedenkort in der Fontanepromenade 15 aus und versprach, innerhalb seiner Bezirksfraktion und in der BVV für die Realisierung des Projekts noch in diesem Jahr zu werben. Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion, Frank Vollmert, bot an, sich bei den Koalitionsfraktionen im Abgeordnetenhaus für die Finanzierung des Vorhabens einzusetzen.
Zahlreiche Teilnehmer unterzeichneten den Aufruf, der den Berliner Senat auffordert, sich seiner historischen Verantwortung nicht zu entziehen und bis zur Vorlage des neuen Doppelhaushalts 2018/2019 die Finanzierungslücke im letzten Quartal 2017 zu schließen und auf der Grundlage der konzeptionellen Vorschläge der Initiative im folgenden Haushalt ausreichend Mittel für den Betrieb des Gedenkorts einzustellen.
Für Rückfragen: L. Eberhardt: 0151-109 42 848
c/o Nachbarschafthaus Urbanstrasse 21,10961 Berlin-Kreuzberg
PM als PDF zum Download
Die Initiative „Gedenkort Fontanepromende 15“ stellte am Dienstag, 6. Juni 2017, im Nachbarschaftshaus Urbanstrasse unweit des authentischen Ortes, der ehemaligen „Zentralen Dienststelle für Juden beim Berliner Arbeitsamt“ in der Fontanepromenade 15 ihr Gedenkort-Konzept der Öffentlichkeit vor.
Das von Historikern und geschichts- und erinnerungspolitischen Initiativen erstellte integrierende Konzept umfasst einen Begegnungs- und Kommunikationsort für Ausstellungen, Lesungen, Diskussionen, ein Erzählcafé sowie Raum für thematische Forschung. Zeitzeugen-Videos, historische Dokumentation dieses Ortes der massiven Verfolgung von Jüdinnen und Juden durch Vermittlung in Zwangsarbeit und Exkursionen zu Orten der Zwangsarbeit runden das Bildungskonzept ab.
Über 60 interessierte Bürger, Abgeordnete der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Friedrichshain-Kreuzberg und Vertreter des Bezirksamts, AnwohnerInnen, Angehörige ehemaliger jüdischer ZwangsarbeiterInnen und Vertreter der Synagogengemeinde Frankelufer beteiligten sich an der anschließenden Erörterung.
Alle Beteiligten würdigten ausdrücklich das gute Konzept. Angehörige von damals in Berlin verfolgten Juden bekundeten ihr Interesse an der Arbeit an dem authentischen Ort, der von den Betroffenen „Schikanepromenade“ genannt wurde, boten Hilfe und ihre Kontakten an.
Eine längere Diskussion entfachten Fragen der Finanzierung: Im Ergebnis der beiden beim Kultursenat geführten Gespräche erhielt die Gedenkortinitiative noch keine Zusage zur Finanzierung, auch nicht für die Mietkosten in der denkmalgeschützten Immobilie ab Oktober 2017. Und das, obwohl der Eigentümer bereits im Januar 2017 der Initiative eines der beiden im Erdgeschoß entstehenden Büros nach Abschluss der Restaurierungs- und Modernisierungsarbeiten für die Nutzung zur Miete zugesichert hatte. Die Initiative wird den Senat nicht aus seiner gedenkpolitischen Verantwortung entlassen und Wege suchen, um den drohenden Verlust dieses gedenkpolitisch einmaligen Ortes abzuwenden.
Der Vertreter der Partei die Grünen/Bündnis 90 in der BVV Berlin-Kreuzberg, Julian Schwarze, sprach sich für einen Gedenkort in der Fontanepromenade 15 aus und versprach, innerhalb seiner Bezirksfraktion und in der BVV für die Realisierung des Projekts noch in diesem Jahr zu werben. Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion, Frank Vollmert, bot an, sich bei den Koalitionsfraktionen im Abgeordnetenhaus für die Finanzierung des Vorhabens einzusetzen.
Zahlreiche Teilnehmer unterzeichneten den Aufruf, der den Berliner Senat auffordert, sich seiner historischen Verantwortung nicht zu entziehen und bis zur Vorlage des neuen Doppelhaushalts 2018/2019 die Finanzierungslücke im letzten Quartal 2017 zu schließen und auf der Grundlage der konzeptionellen Vorschläge der Initiative im folgenden Haushalt ausreichend Mittel für den Betrieb des Gedenkorts einzustellen.
Für Rückfragen: L. Eberhardt: 0151-109 42 848
c/o Nachbarschafthaus Urbanstrasse 21,10961 Berlin-Kreuzberg
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